Individualsoftware
Luxus oder zeitgemäß? Wie eine Individualsoftware euer Alleinstellungsmerkmal sein kann, euch zu schnellem Wachstum verhilft und wieso sie trotzdem günstiger ist als andere Lösungen.
Was euch in diesem Artikel erwartet:
Was versteht man unter Individualsoftware?
Was versteht man unter Individualsoftware?
Lasst uns mit drei unangenehmen Wahrheiten beginnen:
89 % der Deutschen nutzen das Internet jeden oder fast jeden Tag, doch den Großteil des Kuchens sichern sich oft einige wenige globale Player und nicht die mehreren tausend eCommerce-Unternehmen allein in Deutschland.
Der Wettbewerb um gute Mitarbeitende verschärft sich jedes Jahr.
Und Margen und Produktivität sinken zunehmend durch einen oft stärker werdenden (globalen) Wettbewerb.
Dies sind nur drei Beispiele, in denen wir bei VOLL unseren Kunden mit Individualsoftware helfen, einen Wettbewerbsvorsprung zu erlangen – um Kosten zu sparen, Umsätze zu erhöhen oder ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.
Doch was genau ist eine Individualsoftware?
Eine Individualsoftware wird definiert als eine Softwarelösung, die speziell für ein Einsatzgebiet entwickelt wurde.
Das können z.B. Außendienstmitarbeitende sein, für die eine Web-App entwickelt wird oder auch Zielgruppen (z.B. Wiederverkäufer), die mittels Individualsoftwarelösungen individueller angesprochen werden.
Individualsoftware kann entweder von den hauseigenen Entwickler:innen, einer externen Agentur oder Freelancer:innen entwickelt werden.
Im Gegensatz dazu steht übrigens die Standardsoftware. Von ihr spricht man bei Softwarelösungen, die, meistens als Lizenzmodell, von mehreren Anwender:innen erstanden werden können. Diese beinhalten standardisierte Prozesse, sind also deutlich unflexibler als individuelle Softwares.
Doch auch Standardlösungen können mit technischen Lösungen bis zu einem gewissen Grad individualisiert werden. Dazu kommen wir aber später.
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Individualsoftware vs. Standardsoftware
Vielleicht überlegt ihr aktuell, für welche der Lösungen ihr entscheiden sollt. Oder benötigt ihr weitere Informationen, um eure Projekte zu planen?
Hier wollen wir euch die drei gängigen Ansätze in Bezug auf Individual- und Standardsoftware zeigen.
Diese Ansätze sind
Baukasten-Systeme (Standardsoftware)
Open Source-Standardsoftware (erweiterbare Standardsoftware)
Individual-Entwicklung (Individualsoftware)
Baukasten-Systeme
Baukästen, also Standardsoftware, sind sehr beliebt für Websites. Mit einem Baukasten-System kann man sich auch ohne Entwickler-Know-how einfach und unkompliziert, ohne eigene Programmierkenntnisse, eine eigene Website zusammenstellen.
Beispiele für Baukasten-Systeme
Jimdo
Wix
Webflow
Vorteile Baukasten-Systeme
Gut, um schnell ohne technisches Wissen oder Dienstleister zu starten
Häufig anfangs sehr geringer Zeitaufwand (Einrichtung und Pflege)
Häufig verschiedene Layouts/Farbgebungen zur Auswahl
Gute Usability für Endbenutzer
In der Regel kurzfristig nur geringe Kosten
Nachteile Baukasten-Systeme
Baukästen sind immer auf einen Zweck ausgelegt (Website oder Blog)
Trotz Individualisierung sehen sich viele Ergebnisse sehr ähnlich
Es handelt sich oft um geschlossene Systeme
Sehr große Abhängigkeit vom Anbieter und den angebotenen Funktionen
Fazit Baukasten-Systeme
Falls ihr schnell ein Konzept, einen Klickdummy oder einen Prototypen umsetzen wollt, seid ihr mit einem Baukasten-System gut bedient.
Die Umsetzung gelingt sehr schnell und eignet sich temporär dafür, wenn ihr schnell etwas haben wollt.
„Web-Visitenkarten“, also Webseiten, die nur sehr wenige Informationen abbilden sollen, ähnlich einer Visitenkarte, können auch dauerhaft mit einem Baukasten-System gepflegt werden.
Die Gefahr, dass ihr eure Website der eurer Wettbewerber:innen ähnelt, ist allerdings nicht zu unterschätzen.
Das schadet eurer Marke.
Standardsysteme, die Website professionell abbilden, gibt es kaum bis gar nicht. Sobald euer Unternehmen eine gewisse Größe erreicht, stoßen Baukasten-Systeme sehr schnell an ihre Grenzen.
Ihr seid zudem davon abhängig, was und wann der Anbieter neuen Funktionen und Erweiterungen zugänglich macht. Ihr habt Sonderwünsche? Oder benötigt schnell eine kleine Erweiterung, die das Baukasten-System aktuell nicht bietet? Dann lernt ihr sehr schnell die Grenzen dieser Lösung kennen.
Unser Tipp: Bei zusätzlichen Funktionen solltet ihr gegebenenfalls anfallende Kosten im Auge behalten.
Wichtig ist, dass ihr bei eurer Planung langfristig denkt: Wie soll euer System in Zukunft aussehen? Welche Funktionen sollen berücksichtigt werden?
Falls ihr aktuell ein Baukasten-System nutzt und in Zukunft einen Relaunch mit neuen Features einplant, solltet ihr in Betracht ziehen, euch von dem Baukasten-System zu lösen.
Wir empfehlen euch im Zweifel eure Entscheidung gemeinsam nach Rücksprache mit einem professionellen Berater, zum Beispiel einem E-Commerce-Experten in einer Digitalagentur, zu treffen.
Open Source-Standardsoftware
Open-Source-Software hat den Vorteil, dass man individuelle Anpassungen nach Belieben vornehmen kann. Open Source bedeutet, dass der Quellcode der Seite offen liegt – daher auch die Möglichkeit zur Individualisierung. Hier benötigt ihr allerdings Hilfe von einer Entwicklerin oder einem Entwickler.
Beispiele von Open Source-Standardsoftware
Beispiele von Open Source-Standardsoftware
Content-Management-Systeme: TYPO3, Drupal, Directus oder Grav
Alleskönner: WordPress und ProcessWire
Vorteile Open Source-Standardsoftware
Etablierte Lösungen mit erprobtem Funktionsumfang und grundsätzlich beim User bereits gelernter Usability (z.B. einer klassischen Navigation)
Die Basis bringt oft schon alles mit, was es für den Start braucht
Bereits im Unternehmen genutzte Software kann durch offene Schnittstellen problemlos angebunden werden
Häufig verschiedene Layouts/Farbgebungen zur Auswahl
Gewisser Grad an Individualisierung oft mit wenig Aufwand möglich
Nachteile Open Source-Standardsoftware
Immer auf einen bestimmten Zweck ausgelegt (hier: Website oder Blog)
Ergebnisse sehen sich sehr ähnlich, wenn z.B. nur mithilfe sogenannter Themes gearbeitet wird
Abhängigkeit im Falle von Sicherheits-Updates etc.
Immer mehr „Freemium“-Lizenzmodelle, sodass auch Open Source kostenpflichtig werden kann (z.B., Statamic)
Ökosysteme/Plugins in Marktplätzen bringen ebenfalls Kosten mit sich
Fazit Open Source-Standardsoftware
Eine Open Source-Standardsoftware kann bei genau definierten Anforderungen eine gute Basis für eine Lösung sein.
Eure Anforderungen können mittels Drittanbieter-Plugins leicht umgesetzt werden. Auch eine individuelle Weiterentwicklung ist möglich, kann jedoch – je nach Umfang – schnell aufwändig werden.
Außerdem solltet ihr im Hinterkopf behalten, dass ihr wieder auf eine Art Baukasten zurückgreift, ihr also abhängig von Releases und Updates seid und für Drittanbieter-Plugins oder erweiterte Features auch mal ordentlich in die Tasche greifen müsst.
Ein weiterer Nachteil ist die Sicherheit – Open Source-Standardsoftware gibt euch nicht die Garantie, dass ihr die perfekte IT-Sicherheit habt. Oft werden diese Lösungen wegen Sicherheitslücken sogar eher kritisiert. In jedem Fall solltet ihr euch einen passenden Berater suchen, der die Sicherheitsrisiken für euch einschätzen kann.
Ob eine Open Source-Standardsoftware für euch die passende Lösung ist, hängt also von euren Anforderungen, eurem bestehenden System und der zukünftigen Entwicklung eures Geschäftsmodells ab.
Wir empfehlen euch, gemeinsam mit einem beratenden Partner zu überlegen, ob die Lösung für euch infrage kommt.
Individual-Entwicklung
Bei der Individual-Entwicklung greift ihr nicht auf eine fertige Software zurück, sondern eher auf eine Art „Entwickler:innen-Baukasten“. Mittels Frameworks, Komponenten oder Bibliotheken wird so das Bild einer ganzheitlichen Software zusammengesetzt.
Beispiele
Laravel
Node.js
Ember.js
VueJS
TailwindCSS
modernste Technologien (Headless, PWAs, Elastic, skalierbares Cloud-Hosting u.a. in AWS und Google Cloud)
Vorteile Individual-Entwicklung
Vermeidung unnötiger Abhängigkeiten
Kleine bis große Lösungen auf Basis modernster Technologien möglich
Budget kann zielgerichtet investiert werden
Exakt abgestimmter Funktionsumfang und ziel-optimierte Usability
Besondere Anforderungen können berücksichtigt werden
Modernste Technologien gewährleisten die Nachhaltigkeit der Webentwicklung
Erhöhte Sicherheit und Performance, größere Flexibilität
Schnittstellen nach Bedarf nutz- und erweiterbar
Softwarearchitektur nach Maß
Nachteile Individual-Entwicklung
Unter Umständen höhere Kosten bei der initialen Umsetzung
Ihr braucht eine:n Entwickler:in für die Wartung und Weiterentwicklung eurer Software
Funktionen können nicht per Plugins ergänzt werden (vgl. WordPress), sondern müssen extra programmiert werden, was mehr Zeit kostet als die Installation eines fertigen Plugins
Die Vielzahl der Lösungswege ist unendlich; die Auswahl sollte durch Profis erfolgen
Unser Fazit
Mit einer individuellen Lösung habt ihr die volle Freiheit bei der Konzeption – ihr könnt die Software genau auf eure Bedürfnisse zuschneiden und wirklich nur die Funktionen einrichten, die ihr benötigt. Ihr tätigt also eine nachhaltige Investition.
Eure Software kann immer wieder weiterentwickelt und neu auf eure Anforderungen zugeschnitten werden. Außerdem seid ihr völlig unabhängig von der Verfügbarkeit bestimmter Plugins oder Updates.
Dank einer professionellen Softwareentwicklung habt ihr bei einer Individual-Entwicklung Ergebnisse von hoher Qualität.
Falls ihr nur standardisierte Prozesse in eurer Software abbilden müsst, empfehlen wir euch allerdings eher eine Standardsoftware.
VOLLe Expertenmeinung
Hier könnt ihr euch einen weiteren Tipp anhören
Ist Individualsoftware noch zeitgemäß?
Individualsoftware wird oft als maßgeschneiderte Software bezeichnet.
Etwa wie ein Maßanzug, der extra für einen speziellen Kunden angefertigt wird.
Das erweckt häufig den Eindruck, Individualsoftware wäre lediglich ein verzichtbarer Luxus.
Vor allem bei der Masse an Standardsoftware, die es heute gibt. Ihr fragt euch sicher, ob individuelle Lösungen noch zeitgemäß sind, wenn es doch so viele Alternativen gibt, die schnell einsatzbereit sind.
Eure Frage ist durchaus berechtigt. Deshalb schauen wir uns nun mal genauer an, ob es wirklich einen maßgeschneiderten Anzug bedarf, wenn es so viele hochwertige Anzüge auf dem Markt gibt.
Bei der Entscheidung „Individual- oder Standardsoftware?“ sollte immer euer Geschäftsmodell im Mittelpunkt stehen. Als Faustregel gilt: Je größer oder individueller euer Unternehmen, desto eher solltet ihr euch mit Individualsoftware beschäftigen. Dies gilt auch, wenn ihr langfristig planen und bei einem Wachstum in den kommenden Jahren nicht alles umschmeißen möchtet.
Wirklich wichtig ist: Es kann keine Standardsoftware geben, die wirklich auf jedes Unternehmen passt!
Viele Unternehmen, die sich für eine Standardsoftware entscheiden, passen aus diesem Grund ihre eigenen Prozesse an die Software an.
Dies führt dazu, dass Features für viel Geld im Nachhinein gekauft oder die Prozesse zäh und ineffektiv sind, da sie nicht zur Unternehmensstruktur passen.
Ergänzung von unserem Experten
Was man zusätzlich noch beachten sollte, könnt ihr in unserer Audio hören.
In einer Umfrage stimmen 71 % der Befragten zu, dass es aufgrund von wachsenden Anforderungen immer wieder individuelle Lösungen geben wird.
Eine individuelle Lösung verschafft euch zudem Wettbewerbsvorteile.
Denn, um im Wettbewerb bestehen zu können, braucht ihr strategische Alleinstellungsmerkmale, die eine standardisierte Software aufgrund der Homogenität der abgebildeten Prozesse, nicht bieten kann.
Konkret heißt das: Eine individuelle Software bietet euch höhere Erlöse bei geringeren Kosten, mehr Effizienz (da sie auf eure Bedürfnisse und Prozesse zugeschnitten ist) und mehr Flexibilität (da sie jederzeit angepasst werden kann).
Hier einmal zusammengefasst die Vor- und Nachteile einer Individualsoftware:
Vorteile
Skalierbar
Nachhaltig
Probleme jenseits des Standards verlangen individuelle Lösungen
Alleinstellungsmerkmale bieten Chance am Markt
Wettbewerbsvorteil
Nachteile
Hoher Initialaufwand
Wartezeit auf Software durch individuelle Softwareentwicklung
Für wen eignet sich eine individuelle Softwarelösung?
An dieser Stelle zäumen wir das Pferd von hinten auf:
Generell kann man sagen: Je standardisierter ein Prozess ist, desto eher eignet sich eine Standardsoftware.
Das heißt konkret: Für die Buchhaltung, Logistik oder Personalverwaltung seid ihr mit einer standardisierten Lösung oft sehr gut bedient. Da wäre es sogar aus Kosten-Nutzen-Sicht nicht empfehlenswert, eine individuelle Lösung zu bauen, da diese in der Regel euch keinen Mehrwert bringen würde.
Falls ihr unsicher seid, ob eine individuelle Lösung zu euch passt, könnt ihr gerne unsere Berater:innen kontaktieren:
Um herauszufinden, ob eine individuelle Softwarelösung für euch passender ist, solltet ihr folgende Schritte beachten:
- 1
Definiert zuerst eure Anforderungen.
- 2
Schaut dann, ob es eine Software gibt, die genau eure Anforderungen abdeckt.
- 3
Lasst euch beraten: Zieht euch eine Agentur oder eure eigenen Entwickler:innen hinzu.
Als weitere Faustregel gilt: Je größer euer Unternehmen, je komplexer eure Prozesse, je mehr Softwarelösungen in eurem Unternehmen per Schnittstelle verknüpft werden müssen, desto eher solltet ihr euch mit Individualsoftware beschäftigen.
Auch für kleinere Unternehmen macht Individualsoftware Sinn, wenn sich euer Geschäftsmodell bereits bewährt hat und bei einem Wachstum in den kommenden Jahren nicht alles aufwändig von einem Baukastensystem hin zu einer Individuallösung entwickelt werden soll. Heißt: Ihr seid zwar ein kleineres Unternehmen, plant aber mit Wachstum langfristig für mehrere Jahre im Voraus? Oder habt komplexe Prozesse oder müsst verschiedene Softwarelösungen im Unternehmen verknüpfen? Dann solltet ihr euch mit einer Agentur austauschen, ob eine Individualsoftware nicht die bessere Wahl ist.
Individualsoftware Entwicklung/Vertrag/Eigentum/Rechte/Lizenz
Kommen wir zum Kleingedruckten.
In diesem Abschnitt erfahrt ihr alles über Lizenzen, Eigentum und Rechte an eurer Software.
Eigentum Individualsoftware
Eine Agentur kann euch dabei helfen, eine Standardlösung einzurichten oder anzupassen, also beispielsweise spezielle Plugins für eure Anforderungen programmieren. Die Rechte an der Software liegen hier bei dem Anbieter der Standardsoftware – nicht bei euch und auch nicht bei eurer Agentur.
Im Zweifel gilt immer das Urheberrecht: Lasst ihr euch eine individuelle Lösung über eine Agentur programmieren, gehört der Code dem Urheber – also der Agentur.
Ihr habt die Möglichkeit, euch das Nutzungsrecht über einen Vertrag zu sichern.
Vertrag Individualsoftware
Egal, ob Individual- oder Standardsoftware: Bei einer Zusammenarbeit mit einer Agentur schließt ihr einen Vertrag.
Neben der Zusammenarbeit wird hier auch meistens die Vereinbarung über Lizenzen getroffen. Schließt ihr einen Rahmenvertrag mit einer Agentur, sind Lizenzkosten dort meistens mit berücksichtigt.
Entscheidet ihr euch für eine Standardsoftware, solltet ihr bedenken, dass viele Unternehmen für diese Lösungen im Ausland sitzen, was die rechtliche Situation erschwert.
Lizenzen Individualsoftware
Beachtet, dass gerade bei kleineren Aufträgen die Lizenzen immer extra berechnet werden – außer, ihr schließt einen Rahmenvertrag, dann sind die Lizenzkosten dort enthalten.
Mit unseren Kunden schließen wir meistens individuelle Rahmenverträge ab. Dort regeln wir dann alles rund um das Thema Lizenzen.
Individuelle Rahmenverträge bringen auch einen Spielraum mit sich. Wollt ihr zum Beispiel die Rechte für eure Softwarelösung nicht bei euch haben, können wir mit einem geringeren Stundensatz rechnen. Das klingt vielleicht erstmal abschreckend, kann sich in einigen Fällen aber tatsächlich für euch lohnen – wenn ihr ein stark begrenztes Budget habt beispielsweise.
Abhängig vom Produkt haben wir hier also immer eine bestimmte Verhandlungsbasis.
Quellcode
Oft fragen sich unsere Kunden: Wem gehört eigentlich der Quellcode bei Individualsoftware? Standardmäßig wird in Rahmenverträgen das Nutzungsrecht des Quellcodes von Kunden angefordert.
Denkt aber bitte daran: Eine komplette Software von einer anderen Agentur weiterführen zu lassen, ist extrem schwierig. Eine Übernahme ist prinzipiell möglich, erfordert aber eine sehr genaue Dokumentation.
Überlegt euch also, ob ihr die Lizenzgebühren tatsächlich zahlen wollt, die eine Agentur dementsprechend in ihrem Stundenlohn berücksichtigen muss. Natürlich bindet ihr euch ohne eigene Lizenzen ein Stück weit an die Agentur, allerdings bindet ihr euch genau so an einen Anbieter von Standardsoftware – nur ist eine Agentur flexibler.
Falls ihr Fragen zum Thema Rechte und Lizenzen habt und wissen möchtet, was eine passende Lösung für euch ist, ruft uns einfach an und lasst euch kostenlos beraten.
Individualsoftware Beispiele
Damit ihr euch ein genaues Bild von Individualsoftwarelösungen machen könnt, hier drei Beispiele für Individualsoftware aus unserem Agenturalltag:
REWE ISY fair:
Zettelwirtschaft war damals – heute sollte alles digital sein.
Das dachte sich auch REWE Dortmund und deshalb entwickelten wir gemeinsam die Dispositionssoftware ISY fair.
Mithilfe REWE den Umsatz um mehrere Millionen Euro steigern konnte.
Aber nochmal auf Anfang.
Unser Kunde REWE Dortmund veranstaltet als Großhandel zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr Ausstellungen, damit Einzelhändler neue Saisonartikel bestellen können.
Ergebnis: Haufenweise ausgedruckte Listen, Bestellformulare und ein großes Potenzial für Fehler.
Also musste eine neue digitale Lösung her.
Was erstmal einfach klingt, stellte sich als echtes Mega-Projekt heraus.
Die tausenden bestellbaren Artikel, das Responsive Design und das nicht überall verfügbare schnelle Internet, waren nur drei der Herausforderungen, die es galt zu lösen.
Zu Beginn stand natürlich die Einarbeitung in die Artikelstruktur auf dem Plan.
Beachten mussten wir dabei, dass es je nach Sortiment unterschiedliche Anforderungen gibt.
Sei es die unterschiedliche Logistik oder die Sonderangebote, die je nach Artikel verfügbar sind.
Gelöst haben wir die Herausforderungen gemeinsam mit der hauseigenen IT von REWE Dortmund.
Zusammen haben wir verschiedene individuelle Schnittstellen implementiert, um die vielen Daten zu sammeln und zu verarbeiten.
Herausgekommen ist eine Individualsoftware, die perfekt auf die Bedürfnisse der Einzelhändler angepasst ist und fortlaufend weiterentwickelt wird.
CENDAS:
Das Drama um den Flughafen BER ist euch bekannt?
Aber wisst ihr auch, warum es so viele Verzögerungen gab und wie die Kosten von zwei auf schätzungsweise sieben Milliarden Euro in die Höhe steigen konnten?
Laut unseres Kunden CENDAS sind die Gründe klar.
Baupläne waren nicht auf dem aktuellen Stand.
Es gab, wenn überhaupt, nur eine schlechte Übersicht über offene Aufgaben.
Und für das Controlling gab es kaum aktuelle Daten.
Dabei hätte das Problem doch so einfach gelöst werden können.
Und zwar mit Digitalisierung.
CENDAS ist dem BER einen Schritt voraus und hat sich zum Ziel gesetzt eine Individualsoftware zu schaffen, mit der Fehlkalkulationen dieser Art vermieden werden.
Das Ziel des Bautagebuchs ist es, einen Ort zu schaffen, an dem alle Prozesse digital abgebildet werden, damit alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.
Wir als Profis im Bereich Individualsoftware haben die hauseigene IT von CENDAS beraten und durch erfahrene VOLL-Entwickler:innen unterstützt.
Als zertifizierte go-digital Berater:innen wussten wir, dass ein Teilprojekt förderfähig ist und haben für CENDAS erfolgreich die go-digital Förderung beantragt.
Durch weitere Digitalförderungen konnte unser Kunde eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich gewinnen.
netzn:
Tschüss Hierarchie, hallo neue Organisationsstruktur.
Ein Jahr lang wurde innerhalb der IHK mittleres Ruhrgebiet intern diskutiert, welche Bereiche umstrukturiert werden.
Das Ziel: Einen Mehrwert für die Mitgliedsunternehmen und Mitglieder schaffen.
Das Ergebnis: Ein Portal, das gleichzeitig Unternehmen sowie Einzelpersonen anspricht und einen Ort für den digitalen Austausch bietet.
Aber Moment. Ein soziales Netzwerk im Jahr 2019 erfinden?
Gibt es nicht schon unzählige Netzwerke für die unterschiedlichsten Bereiche?
Das dachten wir auch. Jedoch macht die Zielgruppe das ganze Projekt erst interessant.
Unternehmen, Auszubildende, Schüler:innen und Studierende in einem Netzwerk.
Letztlich entwickelten wir netzn.
Eine kostenlose Plattform, auf der sich Menschen und Unternehmen regional miteinander vernetzn können.
Euch interessieren weitere Kundenbeispiele?
Hier findet ihr zwei Kundenprojekt-Beispiele, bei denen wir euch zusätzlich zeigen, welche Möglichkeiten es neben einer Individualsoftwarelösung noch gab, um die Herausforderung des Kunden zu lösen.
Und für welche Lösung wir uns jeweils gemeinsam mit dem Kunden entschieden haben.
Beispiel 1: Kaffeeröster
Ein Kaffeeröster weitet seine Online-Präsenz aus und hat bereits eine Website mit Vertriebsnetz. Für die Internetpräsenz hat er sich für eine Standardsoftware für Websites entschieden – nämlich Jimdo.
Mithilfe einer Suche soll ein:e Nutzer:in nun herausfinden können, welcher Markt in der Nähe die Kaffeespezialitäten anbietet. Die dazu verwendete PLZ-Suche birgt jetzt aber ein Problem: Das Ergebnis der Suche ist nicht zufriedenstellend, da die Suche nur für die Postleitzahl, die eingegeben wird, Ergebnisse ausgibt. Märkte, die also in direkter Nähe sind, aber eine andere Postleitzahl haben, werden nicht in die Suche mit einbezogen.
Um dieses Problem zu lösen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Lösung 1: Standardsoftware
Bisher läuft die Website der Kaffeerösterei auf der Standardsoftware Jimdo.
Ein Ansatz wäre es, innerhalb dieser ein Plugin zu suchen, das das Problem der Suche behebt. Dieses muss dann noch in das bestehende System implementiert werden.
Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass dieses Plugin weder dem Kunden, noch der Agentur gehört. Es besteht also eine starke Abhängigkeit zum Anbieter der Software.
Lösung 2: Standardsoftware anpassen
Eine weitere Lösung wäre, dass man das entsprechende Plugin selbst entwickelt. So kann man die Funktion des Plugins selbst bestimmen und genau auf die eigenen Anforderungen anpassen.
Diese Lösung bietet also den Vorteil, dass man sich so einen USP schaffen kann.
Der Nachteil birgt sich hier darin, dass auch bei dieser Lösung wieder eine Abhängigkeit zu dem Anbieter der Standardsoftware besteht.
Zusätzlich muss noch bedacht werden, dass dieser Aufwand zum Beispiel nicht gerechtfertigt ist, wenn man einen Relaunch plant und darüber nachdenkt, die Software auszutauschen.
Lösung 3: Individualsoftware
Die dritte Möglichkeit ist, die Website von der Standardsoftware loszulösen und eine individuelle Lösung selbst zu entwickeln.
Diese Lösung bietet sich an, wenn man die Abhängigkeiten zu einem anderen Anbieter lösen möchte und ein System schaffen will, das für die Zukunft flexibler aufgebaut ist.
Die Entscheidung für eine individuelle Softwarelösung bei einem bereits standardisierten System kann sinnvoll sein, wenn man eine nachhaltige Investition tätigen möchte und ein entsprechendes Budget einplant.
Fazit
In unserem Beispiel hat sich der Kunde für Lösung 1 entschieden. Grund dafür ist, dass sowieso ein Relaunch der Website auf einem anderen System für in 1–2 Jahren geplant ist und dies die Variante ist, die somit am zeit- und kostengünstigsten ist.
Beispiel 2: Native App als Ergänzung
Eine bestehende App mit redaktionellen Artikeln soll um eine native App mit Push-Notifikationen erweitert werden.
Lösung 1: Standardsoftware und API
Es ist möglich, die native App mit dem bestehenden System über eine Schnittstelle zu verbinden.
An dieser Stelle ist das Budget jedoch nicht nachhaltig investiert.
Lösung 2: Relaunch
Eine andere Option ist ein Relaunch. Dabei wird das bestehende Content-Management-System vollständig abgelöst und ein neues, individuelles System entwickelt.
Fazit
In diesem Fall hat sich der Kunde für Lösung 2 entschieden. Mit einem geringen Zeitaufwand konnte hier sogar eine wertvolle Funktion eingeplant und ergänzt werden.
Lohnt sich eine individuelle Softwarelösung auch für KMU?
Ihr fragt euch, ob auch kleine und mittelständische Unternehmen von einer Individualsoftware profitieren können?
Klare Antwort: Ja.
Warum?
Besonders KMUs stehen im ständigen Wandel.
Dadurch ändern sich Bedürfnisse und Anforderungen regelmäßig und erfordern eine Anpassung ihrer Software.
Hier kommt eine maßgeschneiderte Softwarelösung ins Spiel.
Sie wird schon von Beginn auf die Wünsche des Unternehmens abgestimmt und bietet jederzeit volle Kontrolle über Anpassungen.
Dadurch kann die Individualsoftware flexibel angepasst und erweitert werden.
Aber kann eine Standardsoftware nicht auch angepasst werden?
Ja und nein. Oftmals kann sie tatsächlich angepasst werden, aber nur selten in dem großen Umfang, wie es bei einer Individualsoftware möglich ist.
Welche Vorteile gibt es noch?
Unter anderem spart eine maßgeschneiderte Software bares Geld.
Denn es müssen nur die Funktionen bezahlt werden, die auch wirklich benötigt werden.
Außerdem vereint eine Individualsoftware oftmals viele Funktionen, für die mehrere einzelne standardisierte Lösungen nötig wären.
Also nochmal kurz zusammengefasst:
Eine Individualsoftware bietet KMUs Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und spart zusätzlich Kosten.
Sie hilft dabei, die Ressourcen effektiver einzusetzen und repetitive Aufgaben zu reduzieren.
Ihr möchtet eine Individualsoftware kaufen? – Darauf müsst ihr achten
Ihr seid bestens informiert und wollt im nächsten Schritt eine Individualsoftware kaufen?
Ganz so einfach ist das leider nicht.
Eine Standardsoftware ist quasi wie ein Fast-Food-Burger – schnell verfügbar, aber eben auch von der Stange.
Wenn ihr jedoch etwas Einzigartiges und Maßgeschneidertes haben möchtet, dann ist eine Individualsoftware wie ein handgemachter Gourmet-Burger.
Es dauert vielleicht ein bisschen länger bis ihr die Individualsoftware nutzen könnt, aber am Ende habt ihr ein Produkt, welches eure Anforderungen bestens erfüllt.
Bevor ihr nun in den Kaufrausch verfallt, müsst ihr einige wichtige Dinge bedenken.
Zuerst einmal:
Was genau soll eure Individualsoftware leisten?
Welche spezifischen Anforderungen habt ihr?
Möchtet ihr zum Beispiel ein CRM-System, das eure Vertriebsprozesse optimiert und euch hilft, den Überblick über eure Kunden zu behalten?
Oder soll es eher eine spezialisierte Buchhaltungssoftware sein, die euch das Leben als Unternehmer:in erleichtert?
Definiert eure Bedürfnisse und Anforderungen klar, damit ihr eurem Individualsoftwareanbieter genau mitteilen könnt, was ihr wollt.
Außerdem müsst ihr bedenken, dass eine Individualsoftware eine Investition ist – sowohl finanziell als auch zeitlich.
Maßgeschneiderte Lösungen kosten in der Regel mehr als Standardsoftware, aber sie bieten auch einen Mehrwert, der eurem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann.
Denkt also daran, euer Budget entsprechend anzupassen und genug Zeit für die Entwicklung und Implementierung einzuplanen.
Individualsoftware Anbieter: Wo sind die Unterschiede?
So weit, so klar?
Dann müsst ihr euch entscheiden, von wo ihr die individuelle Software beziehen wollt.
Im groben gibt es drei unterschiedliche Individualsoftwareanbieter:
Freelancer:innen
Agenturen und auch (z.B. Software- und Digitalagenturen)
Agenturen im Ausland
Mit einer Freelancerin oder einem Freelancer habt ihr den Vorteil einer engen Zusammenarbeit und sehr flexiblen Zeitplänen.
Außerdem können sie oft auch etwas günstiger sein, da sie Projektmanagement, Design und Entwicklung in einer Person verkörpern.
Aber wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile.
Freelancer:innen können überlastet sein oder in anderen Projekten feststecken, was zu Verzögerungen führen kann.
Und manchmal haben sie einfach nicht den gleichen Wissensumfang, wie ein ganzes Team.
Agenturen hingegen haben einen Pool voller Expertinnen und Experten mit unterschiedlichen Skills und Erfahrungen.
Zudem haben sie oft eine professionelle Infrastruktur und bieten euch langfristigen Support.
Auch wenn dadurch eine Agentur die oftmals teurere Variante darstellt, bringt sie euch aber auch mehr Vorteile.
Neben den inländischen Agenturen gibt es aber auch jene im Ausland.
Sie verkörpern die Vorteile einer Agentur mit einem günstigeren Preis.
Der Grund: Die Lohnkosten sind je nach Region deutlich geringer als in Deutschland.
Aber klar, es kann auch Herausforderungen geben.
Wie etwa kulturelle Unterschiede oder Kommunikationsschwierigkeiten.
Am Ende liegt die Wahl bei euch.
Was sind eure Anforderungen?
Wie hoch ist euer Budget?
Und wie viel Risiko seid ihr, z.B. bei Beauftragung von Freelancern oder Agenturen im Ausland, bereit einzugehen?
Überlegt euch gut, was für euch am besten passt.
Denn eine individuelle Software solltet ihr mit Bedacht angehen.
Quick Wins: Wie finde ich die passende Lösung?
- 1
Anforderungen definieren
Erst die Anforderungen definieren und dann die Software aussuchen.
- 2
Beratung
Falls nötig, einen IT-Berater zur Seite ziehen, der die Prozesse aufschlüsseln kann.
- 3
Standards
Stark standardisierte Prozesse können mit einer Standardsoftware abgebildet werden. Nutzt eine Standardsoftware nur, wenn sie genau eure Anforderungen abdeckt.
- 4
Langfristig denken
Wie flexibel muss das System sein?
- 5
USP
Für einen USP auf individuelle Software setzen.
- 6
Kosten abwägen
Bedenkt bei Standardlösungen zusätzliche Kosten für Lizenzen und Updates.
Spart bis zu 16.500 € oder mehr mit diesen Fördermöglichkeiten
Die beiden bekanntesten Fördermöglichkeiten sind go-digital und digital jetzt.
Falls ihr Interesse habt, mit go-digital oder digital.jetzt bei der Entwicklung eurer Individualsoftware 50 %, bis zu 16.500 Euro oder mehr (in Kombination mit mehreren Förderprogrammen) zu sparen, kommt gerne auf uns zu.
Für unsere Kunden beantragen wir regelmäßig erfolgreich Förderungen.
Wir sind nicht einfach eine Agentur. Wir sind euer Partner.
Bei VOLL haben wir über 16 Jahre Erfahrung bei der Entwicklung von Individualsoftware sowie bei der Implementierung von technischen Web- und SEO-Strategien, die die Lead-Generierung und das Ranking von Webseiten stärken.
Solltet ihr Hilfe bei der Umsetzung eurer digitalen Projekte benötigen, setzt euch einfach mit uns in Verbindung und vereinbart einen kostenlosen Beratungstermin.